SWISSRECA 2024: Die 12%-Realität fordert Sie heraus
Wichtige Zahlen zur Fachkette (SNZ 144 & Rettungsdienst):
- Telefonische Erkennung: 68% der Fälle wurden am Telefon als Kreislaufstillstand erkannt.
- Telefonische Anleitung (T-CPR): In 48% dieser Fälle konnten CPR-Massnahmen durch die Anrufenden angeleitet werden.
- Eintreffzeit: 83% der Betroffenen hatten innert 15 Minuten Kontakt mit dem Rettungsdienst.
- Outcome (vor Klinik): 30% der ausserklinisch Reanimierten wurden mit eigenem Kreislauf in ein Spital gebracht.
Die kritische Lücke: Trotz guter Eintreffzeiten des Rettungsdienstes und einer hohen Rate an ROSC vor Spitaleintritt liegt das grösste Optimierungspotential in der gesamten Rettungskette, da nur 12% der ins Spital eingelieferten Personen dieses lebend verlassen konnten.
Diskussionsanregung an die Fach-Community: Procamed als Partner des Gesundheitswesens richtet die Frage aus dem Bericht direkt an Sie: Sie arbeiten im Rettungsdienst, Spital oder als First Responder?
Wo sehen Sie das grösste Potential, damit die Schweiz in diesem Bereich eine positive Entwicklung macht und die Überlebensrate (von 12%) signifikant verbessert werden kann?
- Abläufe optimieren: Wie können wir die Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Notfallstation (Handover/Post-ROSC-Care) verbessern?
- T-CPR stärken: Welche Massnahmen sind nötig, um die T-CPR-Anleitung über die SNZ 144 zu erhöhen und zu beschleunigen? (Aktuell 48% der erkannten Fälle).
- Frühdefibrillation: Wie können wir die Integration von First Respondern und Laien-AEDs noch effektiver in die Rettungskette einbinden (aktuell nur 11% AED-Anwendung durch Ersthelfende)?
Teilen Sie Ihre Expertise in den Kommentaren, um gemeinsam besser zu werden und die Überlebenschancen bei Herzstillstand in der Schweiz nachhaltig zu erhöhen.
*Utstein-Gruppe: Spezielle Patientengruppe bei Herzstillstand, die durch folgende Kriterien definiert wird: der Kreislaufstillstand wurde beobachtet, die vermutete Ursache ist medizinisch (z.B. ein Herzinfarkt) und der ursprüngliche Rhythmus war Kammerflimmern (VF) oder ventrikuläre Tachykardie (VT).